französische zeitungen über einen zermürbten premierminister de villepin

Wie viele französische Zeitungen kritisieren die Dernières Nouvelles d’Alsace aus Straßburg Premierminister de Villepin, der den Oppositionschef François Hollande im Parlament der „Feigheit“ bezichtigt hatte: Gestern hat Dominique de Villepin tatsächlich die Grenzen des Anstands überschritten, fast ohne es zu merken. Wird Jacques Chirac diesen Schützling noch lange unterstützen können, der ihm nichts mehr erspart? Die Tragödie, die diesen von der Geschichte besessenen, von der öffentlichen Meinung und den Seinen verlassenen Mann nun heimsucht, hat ihn definitiv eingeholt. Und sie zehrt ihn allmählich auf. Unwiderruflich.

Zum gleichen Thema meint der Est Républicain aus Nancy: Natürlich ist das erbärmlich, völlig erbärmlich. Damit wurde der Nullpunkt der Politik erreicht, und dies ist eines Regierungschefs nicht würdig. Er muss seine Nerven unter Kontrolle halten, auch, und vor allem, wenn er die Opposition fertig machen will. Dominique de Villepin hat völlig die Fassung verloren, er teilt wahllos Schläge aus, wo er doch Haltung bewahren müsste. Gestern hat er das Fass zum Überlaufen gebracht. So sehr, dass Jacques Chirac nun keine Wahl mehr hat. Wenn er seine Amtszeit unter annehmbaren Umständen zu Ende bringen will, muss er diesen Premierminister auswechseln.