französische zeitungen über den eads-deal zwischen sarkozy und merkel :
Das Wirtschaftsblatt La Tribune: Die neue Managementstruktur hat den Vorteil, dass sie die Verantwortungen transparenter und die Entscheidungen effizienter machen wird. Doch hat man gestern feststellen können, dass die alten Reflexe langlebig sind. In welchem „normalen“ Unternehmen plant man bereits vier Jahre vorher eine obligatorische Rotation der Führungsspitze, ohne Rücksicht auf deren Leistungen und Bilanz?
In Paris meint Le Figaro: Die neue Struktur erscheint nicht als ein Abkommen unter Partnern, sondern eher als ein Waffenstillstandsabkommen zwischen verfeindeten Brüdern. Jeder Posten wurde mühsam ausgehandelt. Dort, wo die Kompetenz hätte entscheiden sollen, ging es letztlich um die Nationalität.
In Nizza schreibt Nice-Matin: Der deutschen Seite ist es nach jahrelangem Druck und mit Unterstützung einer ungewöhnlich hartnäckigen Kanzlerin gelungen, bei Airbus einen der ihren zu platzieren. Und so hat Deutschland nun den Steuerknüppel des Airbus-Konzerns – der 80 Prozent der Umsätze von EADS erwirtschaftet – in der Hand. An der Spitze der Muttergesellschaft EADS wird zwar ein Franzose stehen, doch er wird reichlich isoliert sein, weil die Deutschen seit einigen Jahren die strategischen Posten in der Unternehmenshierarchie erobert haben.