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Archiv-Artikel

flughafenausbau Minusgeschäft

Wenig KundInnen, viel Verlust. Diese Bilanz sollte den Ausbau des Flughafens Münster/Osnabrück erledigen. Die jetzt angekündigten steigenden Passagierzahlen sollten die Städte nur belächeln: Nach früheren Prognosen der Industrie müssten in diesem Jahr statt 1,5 Millionen längst fünf Millionen Menschen von Münster aus fliegen.

KOMMENTAR VONANNIKA JOERES

Aber selbst wenn aus heiterem Himmel Millionen Menschen von Münster in die weite Welt aufbrächen: Mehr Passagiere bringen nicht unbedingt mehr Geld. Dies beweist die ebenfalls gestern vorgestellte Bilanz des Dortmunder Flughafens. Der Mini-Airport hat seine Landebahn verlängert und 2004 tatsächlich mehr Passagiere als jemals zuvor verfrachtet – und zugleich den höchsten Verlust seiner Geschichte eingefahren. In diesem Jahr könnte sich das Finanzloch sogar auf über 30 Millionen Euro verdoppeln. Ein solches Minusgeschäft sollten sich die beteiligten Städte nicht ans Bein binden, ganz abgesehen von dem ökologischen Desaster eines Riesenairports.

Zum Glück scheint Rot-Grün diese Fakten zu berücksichtigen. Jetzt hoffen die Unternehmer, die ihre Geschäftsflüge gerne vor der eigenen Haustür beginnen würden, auf einen Machtwechsel bei der Landtagswahl. Bisher hat sich zwar kein CDUler offensiv für den Ausbau ausgesprochen, aber in Münster sind die Schwarzen und die Industrie eins. Schließlich war auch Ruprecht Polenz, bevor er für die CDU in den Bundestag ging, Geschäftsführer der IHK Münster.