feuerwehrleute gesucht : Migranten, die letzte Reserve
Es ist bloß noch peinlich. Den Freiwilligen Feuerwehren in Schleswig-Holstein geht der Nachwuchs aus – und was fällt dem SPD-Innenminister dazu ein? Er fordert die Rekrutierung von Migranten.
Kommentar von DANIEL WIESE
Der Vorschlag erinnert fatal an die Politik der Sechzigerjahre, als man „die Gastarbeiter“ holte, um das deutsche Wirtschaftswunder zu retten. Auch damals ging es allein um die Arbeitskraft, die immer dann auch gerne ausländisch sein durfte, wenn deutsche nicht verfügbar war.
Wenn sich Migranten bei der Freiwilligen Feuerwehr engagieren, hat keiner was dagegen. Der Unterschied ist bloß: Die Generation der Eltern wurde geholt, die der Kinder ist schon da. Sie lebt hier, oft mit deutschen Pass, und kann selbst entscheiden, ob und wie sie sich engagieren möchte.
Perfide wird es, wenn Stegner seinen Appell als „Beitrag zur Integration“ ausgibt: „Engagiert euch!“ ist eine beliebte Aufforderung in der derzeitigen Integrationsdebatte. Anders als ihre deutschen Altersgenossen sollen sich die Kindern der Migranten beweisen. Man weiß ja schließlich nie, ob sie in ihrer Freizeit nicht Bomben bauen.
Auf dem platten schleswig-holsteinischen Lande reicht es vielleicht bald nicht mehr aus, keine Straftaten zu begehen. Um als vollständig integriert zu gelten, braucht es dann schon eine Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr.