feuerwehr-arbeitszeiten : Konflikt zu Lasten der Hamburger
Wenn in Hamburg ein Innensenator gegen das Votum der Feuerwehr-Personalvertretung ein Zeichen zu setzen versucht – dann rückt er davon nicht mehr ab. Das war schon unter dem SPD-Innen-Präses Hartmut Wrocklage so, unter Roland Schill ohnehin. Und das ist auch unter dem jetzigen Parteilosen Udo Nagel nicht anders: Sein Vorgehen sieht aus wie Rache für den Prozess um die 50-Stunden-Woche, den er einst vor dem Europäischen Gerichtshof verlor.
KOMMENTAR VON KAI VON APPEN
Doch hier geht es nicht um Rechthaben, sondern um humane Arbeitsbedingungen für die Feuerwehr und um die Sicherheit für die Bevölkerung. Es mag manchen Außenstehenden nicht nachvollziehbar erscheinen, warum sich die Löscher für ein Arbeitszeitmodell mit 24 Stunden-Schichten stark machen. Ist doch mancher Berufstätige schon nach acht Stunden Arbeit kaputt.
Hier gelten jedoch andere Kriterien. Denn es geht nicht darum, 24 Stunden im Dauereinsatz zu sein, sondern 24 Stunden in ausreichender Personenstärke in Bereitschaft zu sein, um im Notfall Menschenleben zu retten. Bremen und Hannover haben das übrigens erkannt.
Wenn aufgrund von Prinzipienreiterei in Hamburg Löschfahrzeuge unbesetzt bleiben, Feuerwehrwachen nachts ausgedünnt und Rettungswagen außer Dienst gestellt werden, dann kann das ins Auge gehen.
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