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„Heute ist ja heilige Nacht!“ lautet der sinnige Titel jener Weihnachts-CD, die das Thalia Theater herausgebracht hat. Briefe und Aufzeichnungen der Jahre 1912 bis 1972 sind dort, gelesen von Peter Moltzen, Helmut Mooshammer und Anna Steffens, zu hören. Da ist etwa der Brief, den der Soldat Wolfgang Buff an seine Frau schrieb, während er 1941 vor Leningrad kämpfte. Gottfried Benn wiederum schreib recht Nebensächliches an seine Geliebte Tilly Wedekind. Und Franz Kafka glaubte gar sterben zu müssen, wenn er 66 Stunden lang nichts von Felice hörte, der er selbst täglich schrieb.
Die CD ist für sieben Euro am Thalia Theater erhältlich. Ihr Erlös geht an die Stiftung zur Förderung des Thalia Theaters.
Dem jüdischen Juristen Gabriel Riesser widmet sich ein vom Historiker Arno Herzig verfasster Band. Der 1806 in Hamburg geborene Riesser kämpfte zeitlebens für die Gleichberechtigung der Juden. Der studierte Jurist konnte 1826 als Jude zwar keine akademische Laufbahn einschlagen, kämpfte aber bald publizistisch für die Emanzipation der Juden in Deutschland. 1848 wurde er Vizepräsident des Frankfurter Paulskirchenparlaments und überzeugte die Abgeordneten von der Notwendigkeit, Juden gleichzustellen. 1860 wurde er – als erster deutscher Jude – Hamburger Obergerichtsrat.
Arno Herzig: Gabriel Riesser. Hamburg 2008; 188 Seiten; 14,90 Euro.
Mit den Versuchen von Politik, Wirtschaft und Marketing, das Image der Stadt zu lenken, befasst sich der Band „Tor zur Welt – Hamburg-Bilder und Hamburg-Werbung im 20. Jahrhundert“. Die Wahrnehmung von Hafen und des so genannten Maritimen ist ebenso Thema des Bandes wie die Fremdenverkehrswerbung zwischen 1950 und 1970.
Lars Amenda/Sonja Grünen: „Tor zur Welt“. Hamburg 2008, 208 S., 10 Euro