editorial : Von Abba bis Vasa
Über zwei Jahrhunderte regierten schwedische Könige auf deutschem Boden – zuweilen mit Schwert und Feuer. Diese Zeiten sind lange vorbei. Es herrscht Eintracht, auch wenn Schweden gerade den Euro abgewählt hat und die Krone weiterhin für das Höchste hält.
Das Land am Rande Europas bleibt für die Europäische Union ein Fixpunkt, denn es hat, wie der Beitrag von taz-Korrespondent Reinhard Wolff zeigt, einen Reformwillen an den Tag gelegt, der auch für die EU-Motoren Frankreich und Deutschland beispielhaft sein könnte.
Schweden ist auch deshalb interessant, weil die gelungene Modernisierung der Gesellschaft ohne allzu große innere Verhärtungen über die Bühne ging. Die viel gerühmte Offenheit der Schweden ist auch heute keine bloße Schimäre, wie der Erfahrungsbericht der deutschen Auswanderin Inês Lohr zeigt. In ihrem Beitrag scheint aber auch die Angst durch, dass Schweden diese Offenheit unter dem Eindruck des Mordes an Außenministerin Anna Lindh verlieren könnte.
Ob Abba, Henning Mankell oder das legendäre Vasarennen: Das nordische Land hat viele spannende Facetten zu bieten.