echter mehltau : Der Hinterlistige
Wenn’s im Frühling warm und trocken ist, lautet eine Biologenregel, feiern tierische Schädlinge wie die bisher vorgestellten im Sommer ein Fest. Dann vermehren sich ihre Feinde, etwa Marienkäfer oder Raubwanzen, nur langsam. Wenn es aber im Frühjahr viel regnet, schlägt die Stunde der Pilze. Der echte Mehltau (lat.: Sphaerotheca pannosa) zum Beispiel überzieht Blätter und Triebe mit einem weißen Belag. Er behindert so die Photosynthese und sondert chlorophyllvernichtende Gifte ab. Im letzten Jahr herrschte Befallstufe 3 bis 4, die Rotahorne am Kottbusser Damm trugen weiß. Selbst solcher Befall rechtfertigt keine Spritzungen in der Stadt, die Menschen stark belasten würden – ganz zu schweigen von erwünschten Insekten. „In der Stadt kommen Nützlinge häufig vor, weil es wärmer als im Umland ist“, sagt Barbara Jäckel vom Pflanzenschutzamt. Das Fazit der Schädlingskunde: In Berlin können „mechanische Maßnahmen“, also Laubsammeln oder Wegschneiden von Ästen, die meisten Plagen in Zaum halten. Die Miniermotte und ihre Kumpane sind keine Panik wert.