dpa-chef herlyn beliefert bild : Heikler Spaß
Nein, juristisch ist ihm nichts vorzuwerfen. „Ob man nebenbei für andere Unternehmen arbeiten darf, hängt vom Arbeitsvertrag ab“, sagt Stefan Endter, Geschäftsführer des Deutschen Journalistenverbands Hamburg.
Störzeile von PETRA SCHELLEN
Die Rede ist von dpa-Chefredakteur Wilm Herlyn, dem während seines Urlaubs Folgendes unterlief: Seinen Miturlauber, den Ex-RTL-Moderator Heiner Bremer, hatte er abgelichtet und das Foto an die Bild-„Leserreporter“-Redaktion gesandt. Die das Bild vor einigen Tagen prompt druckte. Für 500 Euro – jenes Honorar, das Bild Lesern für Promi- und Naturkatastrophen-Fotos bietet.
Herlyn ist indes kein Anfänger. Und so muss er schlicht vergessen haben, dass er kein Privatier ist. Auch dass Bild und dpa in puncto Ethos nicht auf Augenhöhe sind, ist kein Geheimnis. Ein leichtes Unwohlsein muss Herlyn darob wohl auch befallen haben, waren gestern doch weder er noch Bremer für Stellungnahmen erreichbar. Auch die Bild-Redaktion schwieg.
Nein, Konsequenzen habe der Vorgang für Herlyn nicht, so ein dpa-Sprecher. Ob der Vorgang die dpa-Leitung fröhlich gestimmt habe, kommentierte er dagegen nicht. Muss er auch nicht. Aber dass er solche Vorfälle für die Zukunft nicht ausschließen wollte, irritiert ein wenig. Ist es um die Professionalität des hiesigen Journalismus wirklich so schmählich bestellt?