die wortkunde:
Prinz Harry veröffentlicht in seinem Memoir „Reserve“ seinen Bodycount. 25 ist die Zahl. So viele Menschen hat er in Afghanistan getötet. Der militärische Begriff bemisst die Zahl der Verluste und Tötungen und wird zur Analyse von Kriegsstrategien genutzt. Fixiert war die US-Armee auf diese Zahl im Vietnamkrieg, die zum Barometer des militärischen Erfolgs wurde. Spräche Prinz Harry auf der App TikTok von seinem Bodycount, dächte niemand an Leichen. Der Slang der Generation Z meint damit die Zahl der Sexualpartner*innen. In Straßenumfragen nennen Menschen ihren Bodycount oder schätzen den anderer Personen anhand ihres Aussehens. Sexismus, aber modern ausgespielt. Zwar gewaltfreier, aber nicht weniger abwertend, diese Neunutzung des Wortes. Adefunmi Olanigan
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