@D. Schweizer:
Widerlich, wie manche Leute ihre Schwulenfeindlichkeit verpacken.
Und genau das ist das eigentliche Thema: In einer Gesellschaft, in der junge Männer, die homosexuell empfinden, sich weiterhin verstecken müssen, weil sie sonst von ihrer Schule gemobbt werden, wo sexuelle Vielfalt aus Erziehung und Aufklärung und Bildung weiterhin konsequent ausgegrenzt wird, wo die Homophobie in den letzten Jahren gerade unter jungen Menschen wieder dramatisch zunimmt und junge Homosexuelle auf Grund dieser enormen psychischen Gewalt einem viermal höheren Selbstmordrisiko ausgesetzt sind - da herrscht keine sexuelle "Gleichberechtigung", "Freiheit" oder "Selbstbestimmung", nicht einmal ansatzweise! Sondern einzig und allein eine verlogen inszenierte Pseudo-Liberalität ganz bestimmter medialer Kreise (die selbst damit in der Minderheit sind gegenüber den immergleichen, dümmlichen heterosexistischen Stereotypen), die rein gar nichts mit der Lebenswirklichkeit vor allem junger Homosexueller zu tun haben, die erst einmal ihre Identität finden und sich mit dieser behaupten müssen!
Aber genau über die hier angesprochenen Themen spricht - und in diesem Sinne kann ich Herrn Kraushaar nur zustimmen - nicht ein einziger Politiker, erst recht kein schwuler, und nicht einmal jetzt im Wahlkampf, wo man dieses zentrale Menschenrechtsthema beharrlich auf nationaler Bühne ansprechen müsste.
Vor einem Jahr ließ ein US-amerikanischer Präsidentschaftskandidat unter weitaus schlechteren Ausgangsbedingungen keine Gelegenheit aus, um vor nationalem Publikum bei jedem einzelnen seiner Auftritte immer wieder explizit für die Gleichberechtigung von homosexuellen Menschen einzutreten. Inzwischen lädt er als Präsident Vertreter der Homo-Bewegung ins Weiße Haus ein und ruft persönlich den "Pride-Monat" aus und wendet sich immer wieder für alle sichtbar und - richtigerweise in einem Atemzug - gegen die Diskriminierung von Homosexuellen und Schwarzen, "Hispanics", Muslimen und behinderten Menschen in der amerikanischen Gesellschaft
Allerhöchste Zeit, dass sich hierzulande mal jemand eine dicke Scheibe davon abschneidet. Aber wenn nicht einmal die Betroffenen selbst dies unmissverständlich einfordern - auch und gerade jetzt im "Wahlkampf" - wer dann???
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