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die wahrheitDer Schönheitschirurg der Chinesen

Chinesen, bevor ihr eure Nasen als Gastlandgäste auf der Frankfurter Buchmesse zeigt, lasst sie euch erst mal richten. So mag euch ja keiner gucken.

Jedenfalls nicht der sogenannte Schönheitschirurg Werner Mang, besser bekannt als "Messer-Mang", der extra europäische Nasen für euch im Angebot hat. Da seid ihr ganz verrückt drauf, weiß er der Brigitte, dem Fachblatt für Supernasen, zu vermelden: "Es gibt in China viele, die so eine Plattnase haben und wirklich grauenhaft ausschauen."

Mang, der sich wohl selbst die Kieferknochen mit chinesischen Plattnasen aufgepolstert hat, um mangiger auszusehen, schnippelt an allem herum, was nicht spaßkonform ist: Chinesinnen, 80-Jährige oder Frauen mit unterschiedlich großen Brüsten. Der Chirurg, der von Peter Handke einst der "Chinese des Schmerzes" genannt wurde, mag das nämlich nicht: "Alte wunderbare Damen, die total vital sind, die Golf spielen und die dann aber so einen Hängehals haben."

Beim Fußball würde der vielleicht weniger stören? Oder beim Häkeln? Beim chinesischen Essen würde er sich eventuell um die Stäbchen wickeln. Das geht selbstverständlich gar nicht.Da sei Mang vor.

Gegen Schönheitswahn sei er, aber dafür, dass die Krankenkassen seine Operationen bezahlen, damit entstellte Frauen nicht wegen ihrer psychischen Probleme der Volkswirtschaft verloren gehen. Apropos psychische Probleme: Laut Brigitte heißen Mangs Yachten "Facelift" und "Boatox". Hört sein Hund vielleicht auf den Namen "Schlupflidbehebung"?

Wenn zum Beispiel die inneren Schamlippen größer sind als die äußeren, kann man schon mal mit dem Skalpell hinlangen. "Bei echten Mängeln und Makeln" sei der Schönheitschirurg halt dran, sonst aber eher nicht so. So warne er klimakterische Frauen davor, zuzunehmen. "Diese Pfunde kriegt man nicht mehr runter. Und ich kann dann als ästhetischer Chrirurg auch nichts mehr machen", bedauert Mang die Speckwammen unter uns alten Mädels und legt sein Gesicht in traurige Falten, die er aber doch lieber schnell wieder wegoperiert.

Während wir feist, mit unterschiedlich großen Schamlippen sowie Brüsten an den falschen Stellen der Depression entgegentaumeln, einzig besorgt darum, ob unser Hängehals beim Golf zur karierten Hose scheiße aussieht oder nicht.

Mangs neues Wirkungsfeld China ist offenbar ein einziger Mangel: Eine ganze Delegation aus China hat Deutschland bereist und schließlich ihn allein ausgesucht, um eine neue Nase für die Nation zu kreieren. Europa ist dem aufstrebenden Michelangelo des Skalpells längst zu klein geworden. Philip Roth hat ihm ja schon vor einigen Jahren seinen Roman "Der menschliche Makel" gewidmet, indem zwar kein Chinese vorkommt, aber schon die eine oder andere Nase.

Auf der Buchmesse wird Mang seinen eigenes Epos "Verlogene Schönheit", das direkt mit dem Absaugschlauch geschrieben wurde, sicherlich persönlich vorstellen. Aus Sicherheitsgründen wird der Bertelsmann-Stand in dieser Zeit für alle Chinesen gesperrt.

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