die tage des schnees sind gezählt (4): „Wir waren dichte bei“

„Leiter“, sagt Karl-Günter Fischer, der kein Freund angemaßter Titel ist, „nicht Direktor“. Leiter also des Heimat- und Skimuseums Braunlage, das nicht irgendein Wald-, Feld-, Wiesenmuseum ist, sondern anerkannt vom Internationalen Skiverband FIS. Der Skiverband hat eigens, so erklärt es Herr Fischer, einen Abgeordneten nach Braunlage geschickt, der incognito das Museum betrachtete und dort einen so guten Eindruck gewonnen haben muss, dass 1998 die Weltskigeschichtskonferenz bei ihrem Treffen auf dem Holmenkollen dem Museum die Anerkennung zusprach.

Herr Fischer, der sich – anders als die „Jungrentner, die sich nie festlegen wollen“ – dem Museum ehrenamtlich verschrieben hat, weint dem weichenden Schnee nicht nach. Gestern hat es noch einmal Neuschnee gegeben. Aber der ist gleich wieder weggetaut. Als Bürger, der für die Kosten der Schneeräumung anteilig herangezogen wird, hat er das ohne Bedauern vermerkt. Und als Museumsleiter? „Die Leute kommen weniger wegen der Ski“, sagt Herr Fischer. Sondern wegen der Teile der alten Grenzanlage zur DDR, zwei Kilometer von Braunlage entfernt, die der Förderverein des Museums vor der Tür aufgebaut hat. „Wir waren dichte bei“, sagt Herr Fischer. grä