die sportskanone:
Gegen Übergriffe
Kämpferisch ist Kadidiatou Diani, das hat die französische Fußballnationalspielerin schon des Öfteren bewiesen. Entsprechend selbstbewusst hat die 28-Jährige, die bei Olympique Lyon spielt, nun ihren Ex-Trainer angezeigt. Der habe sexuell übergriffiges Verhalten an den Tag gelegt. Es handelt sich um ihren ehemaligen Trainer beim Spitzenclub Paris Saint-Germain, Didier Ollé-Nicolle. Französische Medien berichten, es ginge um Vorfälle vom Sommer 2021. Ollé-Nicolle habe mehrfach das Gesäß verschiedener Spielerinnen mit einer Art Mini-Baseballschläger berührt, und während eines Spiels habe er seine Hand auf das Gesäß von Diani gelegt.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte, Ermittlungen aufgenommen zu haben. Der beschuldigte Trainer ließ die Vorwürfe indes über seinen Anwalt zurückweisen und drohte seinerseits mit juristischen Schritten. Das alles habe nur damit zu tun, ließ er erklären, dass er gerade eine Zivilklage gegen Dianis Lebensgefährten eingereicht habe, und der sei Kopf einer Betrügerbande.
Dass Kadidiatou Diani sich zu wehren weiß, hatte sie vor der Fußball-WM bewiesen, als sie zu den Spielerinnen gehörte, die aus Protest gegen die Auswahltrainerin Corinne Diacre aus der Nationalelf zurücktraten. Zur WM kam Diani zurück und bewies mit vier Toren in fünf Spielen ihre spielerische Klasse.
Klasse beweist sie auch als Funktionärin der französischen Fußballspielergewerkschaft UNFP. 2020 wurde sie in das Führungsgremium gewählt. (mak)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen