die skandinavier über den kommenden eu-gipfel :
Jyllandsposten aus dem dänischen Aarhus warnt: Das Schlimmste, was die Politiker nun tun können, wäre nach einer Lösung zu suchen, die nur darauf hinausläuft, ihr Gesicht zu wahren, indem sie darauf setzen, dass die Zeit das EU-Verfassungsproblem für sie löst. Frankreich und Holland müssen ihre innenpolitischen Probleme selbst lösen und im Übrigen wie andere Länder auch ihre Lehre aus dem Referendum ziehen. Wir schulden den neuen EU-Ländern eine Fortsetzung der Ratifizierung, damit sie wissen können, Mitglieder welcher Union sie geworden sind. Aus Verantwortung ihnen gegenüber muss der EU-Gipfel nach vorn schauen, um vitale Probleme zu lösen.
Nationen aus dem norwegischen Oslo bedauert: Kaum jemand wagt, offen auszusprechen, dass die EU einen der schlimmsten Rückschläge in ihrer Geschichte erlitten hat. Die Volksabstimmung in Frankreich hat ein deutlicheres Nein ergeben als erwartet, und prompt sank auch in Norwegen die Zustimmung zur EU. Und als die Niederlande das Negativergebnis noch überboten, sank die Zahl der Befürworter bei uns endgültig in den Keller. Sicher wird sich dies ausgleichen, wenn die Schockwellen der beiden Referenden abgeebbt sind. Aber in Norwegen wie im übrigen Europa hat sich eine Nein-Bewegung herausgebildet, die die gesamte Entwicklung des Projekts EU in Frage stellt.