die meinung der leser: „liebe leute von der taz“ :
Berichtigung. Am Montag hieß es in der wm taz, Polens Torwart Tomaszewski hätte gegen Deutschland immer nur verloren. Das stimmt nicht. In der WM-Qualifikation siegte er in Chorzow über die Deutsche Demokratische Republik. Gestern hieß es in der WM-Bilanz Australiens: „0:2 gegen DDR. 0:3 gegen Deutschland“. Das war falsch. Es hätte heißen müssen: Bundesrepublik Deutschland.
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Gerd Jüttner zu „Ziviler Ungehorsam“ (wm taz, 13. Juni), einem Beitrag über das Team von Togo: „Kulturfremde Trainer – Aua! Was meint der Autor damit? Und überhaupt wird der deutsche Trainer (Söldner) hier in einen Zusammenhang gebracht, den ich bitteschön auch belegt haben möchte, denn sonst wäre es Rufmord. Pointierte Artikel sind ja was Tolles. Sollten dann aber nicht so schlampig geschrieben werden.“
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Daniel Danzer über „Das ist Dida!“ (wm taz vom 13.Juni). „Euer Artikel klingt auf den ersten Blick ja sehr hintergründig gedacht und recherchiert. Aber, liebe Leute von der taz: Seit Jahren ist von Rasse ohne „…“ nicht mehr schreibbar, ohne sich sträflich bereits des Rassismus schuldig zu machen. Lies nach in Wikipedia oder anderswo. Die menschlichen „Rassen“ sind eine Erfindung von Rassisten. Es gibt sie nicht. Denn dafür sind die Unterschiede viiiel zu klein. Tatsache. Also, wenn ihr schon so kritisch seid, dann korrigiert mal euren Sprachgebrauch (multirassisch/ Rassenmischung, etc.). Das erwartet man als Leser der taz eigentlich. Zumindest ich.“
Sollten Sie auch erwarten dürfen, stimmt schon. Allerdings: Anführungszeichen helfen da auch nicht weiter, und gerade bei Übersetzungen aus dem Englischen stößt man oft an Grenzen, denn in den USA etwa wird allseits natürlich über „race relations“ usw. geschrieben. Da kann man im Deutschen nur völlig umschreiben, etwa: „Es ist die Bewunderung lächelnder Menschen, die gut drauf sind, deren Frauen wunderschön sind und in der Regel halbnackt und deren Leben ein einziger großer Karneval ist. Von all den politischen Signalen, die Brasilien aussendet, ist das Offensichtlichste die Harmonie der Hautfarben.“ So wäre das Wort „Rasse“ vermieden, ohne dass vom Inhalt etwas verloren geht.
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Gerd Jüttner zu Robert Misiks Patriotismus-Untersuchung „Fühlst du Schwarzrotgold? (wm taz vom 13. Juni): „Fröhliche Patrioten sind die, denen es nach der WM schmerzt, dass sie nur ein Einkommen haben, das sie dem Staat geben können. Oder wie es George Bernard Shaw fröhlich ausgedrückt hat: ‚Patrioten sind die mit der Überzeugung, dass ihr Vaterland allen anderen Ländern überlegen ist, weil sie darin geboren sind.‘ “
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Rob Alef meint zum Einsatz von Arne Friedrich heute gegen Polen: „Armer Arne Friedrich. Alles haben sie in Berlin für ihn getan. Es gibt einen Friedrichstadtpalast, Friedrichsfelde und zahllose Friedrichstraßen. Eigentlich sollte das gegen Ecuador ein Friedrichshainspiel für ihn werden. Und jetzt fliegt er vielleicht aus der ersten Elf. Muss das sein? In diesem Fall bin ich wertkonservativ und sage: Never Change A Winning Team.“
DIE FRAGE DES TAGES können Sie im wm-blog der digitaz diskutieren: www.taz.de