die engländer über den karikaturen-streit :
Der Sunday Telegraph aus London meint: Diese Zeitung hat die Mohammed-Karikaturen nicht abgedruckt, weil sie vulgär und beleidigend sind. Aber diese Zeitung hat diese Entscheidung frei und ohne Druck von außen getroffen. Die in Großbritannien protestierenden Muslime jedoch machen mit Slogans wie „Köpft alle, die den Islam beleidigen“ eine freie öffentliche Debatte über dieses Thema unmöglich. Außenminister Straw sagte, zwar gebe es die Meinungsfreiheit, aber man dürfe nicht beleidigend oder aufrührerisch sein. Es ist empörend, dass er darüber hinaus keine Worte fand, um das Verhalten der protestierenden Muslime in Großbritannien zu kritisieren.
Die Sunday Times kommentiert: Zeitungen müssen jeden Tag die richtige Balance zwischen Direktheit, Beleidigung, Geschmack, Diskretion und Rücksichtslosigkeit finden. Keine britische Zeitung würde eine Karikatur mit einem Bomben werfenden Jesus oder Witze über den Holocaust abdrucken. Es ist Unsinn zu behaupten, dass die Karikaturisten in der dänischen Zeitung Jyllands-Posten das Thema Zensur aufgegriffen hätten. Die Zeichnungen waren beleidigend und aufwieglerisch. Es wäre das Beste gewesen, wenn sich das Blatt entschuldigt und dann den Mund gehalten hätte. Und es ist eine Provokation, wenn dänische Journalisten nun Solidarität einfordern.