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Archiv-Artikel

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Die linksliberale dänische Tageszeitung Information meint zur Irakpolitik des russischen Präsidenten Wladimir Putin: Russland droht der Verlust von Rückzahlungen irakischer Schulden von acht bis neun Milliarden Dollar und des Anteils russischer Ölgesellschaften am irakischen Öl. So kann sich Putin einen ernsthaften Konflikt mit Washington nicht erlauben. Es besteht kein Zweifel, dass er einen Alleingang der Amerikaner mit Großbritannien unterstützen oder sich passiv verhalten wird. Bis dahin kann er die Rolle als Bindeglied oder Makler zwischen den USA und Frankreich sowie Deutschland genießen. Eine Position, die sich Russland lange gewünscht hat.

Zur US-Behauptung, europäische Kriegsgegner seien isoliert, fragt der in Zürich erscheinende Tages-Anzeiger: Sind sie es wirklich? Am Montag unterzeichneten Deutschland, Frankreich und Russland eine gemeinsame Erklärung gegen den Krieg im Irak, gestern schloss sich China dieser Erklärung an. Im UN-Sicherheitsrat sind die USA weit davon entfernt, eine Mehrheit für ihre Politik hinter sich zu scharen. Da fragt sich schon, wer eigentlich isoliert ist. Auch die letzte Supermacht spürt, dass ihr Grenzen gesetzt sind. Nur will sie das nicht wahrhaben, weshalb sie alle, die die Fahne der Vernunft hochhalten, rüde abkanzelt. Aber noch weht die Fahne.