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die anderen

Zu Schröders Sommerreise durch die fünf neuen Bundesländer schreibt der Corriere della Sera aus Mailand: Der „Drang nach Osten“ ist unbezähmbar geworden für einen Kanzler, der praktisch an allen Tischen seines politischen Roulettes gewonnen hat, aber noch immer schwere Verluste bei seiner großen Wette für einen Aufschwung der Regionen im ehemals kommunistischen Deutschland hinnehmen muss. Trotz der von Schröder zum Zeitpunkt seiner Wahl vor knapp zwei Jahren angekündigten „absoluten Priorität“ sind diese Regionen bis heute „der große Kranke“ der Republik: mit doppelt so hoher Arbeitslosigkeit wie im Westen und der Unfähigkeit, sich ohne Bundesmittel zu behaupten. Und mit einer Jugend, die eine leichte Beute für den ausländerfeindlichen Hass und die makabre Faszination der neonazistischen Gewalt ist. Ein fremdes Land eben, kolonisiert von westlichen Managern; ein Land, von dem ein Kanzler ohne familiäre oder persönliche Kontakte bislang die Wahrnehmung eines nicht Dazugehörigen hatte.

Über die Diskussion um ein Verbot der rechtsextremen NPD schreibt La Repubblica aus Rom: Die NPD steht am Rande der Illegalität. Die deutschen Behörden sind bereit, sie zu verbieten. Gibt es einen besseren Moment, um unter der Flagge des großen Deutschland den Fuß in andere Länder zu setzen? Und Südtirol, das „unter fremder Herrschaft stehende Land“ deutscher Sprache, ist ein ideales Ziel. Aus Berlin kommt ein halbes Dementi des Sprechers der rechtsextremistischen Organisation; er bestätigt die Angaben nicht. Aber die Expansionspläne der Neonazis scheinen bereits in die Wege geleitet zu sein. Auch wenn es für die „Landung“ in Südtirol noch keine freie Bahn gibt.

Mladá fronta Dnes aus Prag beschäftigt sich mit dem Untergang des russischen Atom-U-Bootes „Kursk“: Es wäre eine Katastrophe, wenn Russland aus der „Kursk“-Tragödie einzig den Schluss ziehen würde, dass es stabilere U-Boote braucht. Russland braucht nicht bessere Waffen, es braucht bessere Demokratie. Zwar gibt jede Armee Tatsachen immer nur stückweise heraus, das ganze Bild des Dramas in der Barentssee ist aber bedrückend: Russland informierte nicht nur spät, sondern auch ungenau und schlecht. Eingedenk der Lügen um den Reaktorunfall von Tschernobyl sollte man daran erinnern, dass man nur mit exakter Benachrichtigung Vertrauen schafft. Ein positives Ergebnis hat die Tragödie aber vielleicht doch: Sie hat gezeigt, dass die öffentliche Meinung in Russland stark ist und von Politikern nicht ignoriert werden kann.

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