die anderen:
Deutschland beherrsche Österreich, meint die Kronenzeitung: Chirac will Deutschland in den UN-Sicherheitsrat lotsen: Da sollten wir kleinen Österreicher uns wirklich nicht wundern, wenn die Deutschen für uns keinen Finger rührten. Sondern getreu hinter Chirac trabten, als dieser in das Sanktionen-Abenteuer ritt. Natürlich ist den Deutschen der Sessel an der UN-Spitze wichtiger als Österreich. Der „Anschluss“ Österreichs an Deutschland ist ohnehin längst vollzogen, ganz friedlich auf dem Felde der Wirtschaft. (...) Stalin war ein Schlächter, aber klug. Er sagte: „Die Hitlers kommen und gehen, das deutsche Volk und der deutsche Staat bleiben bestehen.“
Die Neue Zürcher Zeitung schreibt zum Bericht der „drei Weisen“ zu Österreich: Nun haben die vierzehn EU-Sanktionsstaaten die gewünschte Deckung erhalten, hinter der sie ihre internen Differenzen verbergen und sich von ihrer unseligen Ächtungspolitik gegenüber Österreich zurückziehen können. In ihrem Interesse liegt es vor allem, dass dies möglichst schnell geschieht. Die Abstimmung in Dänemark über den Beitritt zu Euro-Land steht unmittelbar vor der Tür, in einigen anderen EU-Mitgliedstaaten rumort es vernehmlich, und die Union hat mit inneren Reformen und Ost-Erweiterung Wichtigeres zu tun, als Österreichs Demokratie zu retten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen