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die anderen

Der Westen habe die Muslim-Rebellen auf den Philippinen aufgewertet, kritisiert das österreichische Massenblatt Kurier: Die Geiselnahme mag für die betroffenen Europäer glimpflich ausgegangen sein, für die Bevölkerung auf Jolo beschleunigt sich der Kreislauf der Gewalt. Durch diplomatische Intervention des Westens wurden die Muslim-Extremisten deutlich gestärkt. Es ist zu erwarten, dass die brutale Militäroffensive zu einem langen Guerilla-Krieg führen wird, der vor allem Unschuldige trifft.

Die französische Tageszeitung Le Monde zum Ölpreis: Die Menschen der westlichen Länder leben im Grunde in einer permanenten Schizophrenie: Einerseits sind sie völlig unzufrieden mit den Benzinpreisen und fordern ihre Regierungen auf, die Mineralölsteuer zu senken, damit sie ihre Autos unbeschränkt benutzen können. Das ist offenbar so wichtig wie das tägliche Brot. Andererseits machen sich die Menschen Sorgen über Wetterkapriolen, wie jetzt bei dem Unwetter in Südfrankreich mit mehreren Toten. Aus diesem Widerspruch herauszukommen, heißt, sich dessen überhaupt erstmal bewusst zu werden. Genauer gesagt: Wir müssen unser Verhalten den Umweltanalysen und Erkenntnissen über den Treibhauseffekt und andere Probleme anpassen. Man kann nicht einerseits gegen die Klimaveränderung kämpfen und andererseits immer mehr Öl und Benzin konsumieren.

Der italienische Messaggero kommentiert dasselbe Thema: Die gegenwärtige Situation (in Europa) entspricht nicht der einer Finanzkrise, wie etwa seinerzeit in Mexiko oder Südostasien, die durch Interventionen auf den Märkten überwunden werden konnte. Es ist vielmehr eine Krise der ganz realen Wirtschaft.

Und die linksliberale tschechische Tageszeitung Pravo: Freie Fahrt für freie Bürger – diese Aussage gehört zu den Grundfesten jedes liberalen Fundamentalisten. Wenn man allerdings aus der Straßenbahn heraus das uniforme Stück Blech sieht, das sich in endlosen Staus vorwärts schiebt, wecken die Autofahrer eher Mitleid. Das vergeht schnell, wenn die Wagenbesitzer wegen steigender Kraftstoffpreise wieder einmal nach Steuererleichterungen schreien. Wobei das Stöhnen der Landwirte und Spediteure sicher nicht vorgetäuscht ist. Aber wenn das Auto wirklich ein Ausdruck von Individualität ist, sollten sich seine Fahrer schämen, wenn aus dem Staatshaushalt ihr Benzin und nicht eine Sozialhilfe finanziert wird. Jede Steuersenkung führt aber im Ergebnis genau dazu.

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