die anderen:
Die Sächsische Zeitung widmet sich dem Skandal um Christoph Daum: Dieses Schicksal ist eine menschliche Tragödie. Und erst in zweiter Linie der größte Eklat im deutschen Fußball seit Anfang der Siebzigerjahre. Wie durch den Bestechungsskandal in den Siebzigern verliert das Profigeschäft auch diesmal an Glaubwürdigkeit.
Die Bild-Zeitung meint zum selben Thema: Christoph Daum hat sich mit seiner Haaranalyse selbst überführt. Und Uli Hoeneß darf sich bestätigt fühlen. Er hat verhindert, dass möglicherweise ein Drogenabhängiger nächster Bundestrainer wird. Doch Hoeneß und die Bayern tun gut daran, jetzt nicht in Schadenfreude und Jubelpartys auszubrechen. Zu sehr haben öffentliche Schlammschlacht und Drogen-Enthüllungen dem gesamten Fußball geschadet. Dieser Skandal kennt keine Sieger – der Sport hat verloren.
Der Kölner Stadt-Anzeiger weist auf den Zusammenhang von Fußball und Alkohol hin: Vielleicht eröffnet ausgerechnet der Fall Daum die Möglichkeit, das dem Fußball immanente – und gesellschaftlich drastischere – Problem Alkohol gezielt anzugehen. Es fehlt die Reflexion darüber, dass gerade über den Fußball die alkoholische Sozialisation Jugendlicher stattfindet.
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