die anderen:
Die konservative tschechische Tageszeitung Lidové noviny (Prag) meint zur aktuellen Situation in Makedonien: Die makedonische Armee unterscheidet wohl nicht zwischen „unseren“ und „den anderen“ Albanern – bevor sie langwierig nach den versteckten Bunkern der Aufständischen sucht, zerstört sie lieber Dörfer, die auf der Straßenkarte eingezeichnet sind. Die örtlichen Albaner zahlen damit für die Unfähigkeit der KFOR, die Grenze zwischen Makedonien und Albanien unter Kontrolle zu halten. Und sie zahlen für die seit zwei Jahren unklare Haltung der Europäer zu den Albanern – einer Nation, zu deren Schutz die Nato den ersten Kampfeinsatz ihrer Geschichte absolviert hat. Für den Balkan ist der Konflikt nichts Neues, aber für Brüssel ist er eine Katastrophe.
Die liberale britische Zeitung The Independent schreibt zum selben Thema: Schöne Worte über Menschenrechte müssen durch eine konsequente Beurteilung und anschließendes Handeln begleitet werden. In Makedonien ist es wichtig, bei der Bewertung eindeutig zu sein: Die Rebellen müssen verurteilt und die Regierung muss mit allen Mitteln unterstützt werden. Aber man muss auch darauf bestehen, dass die Menschenrechte aller Makedonier geachtet werden.
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