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die anderen

Zur Reise von Bundesaußenminister Fischer in den Nahen Osten meint die römische Zeitung La Repubblica: Angenommen, eine internationale Einmischung würde helfen, so könnte sie sich bereits in den nächsten Stunden abzeichnen, und zwar in einer doppelten Aktion. Der von Joschka Fischer, der mit dem Ziel in die Region zurückgekehrt ist, seinen Erfolg vom Frühsommer zu wiederholen, als seine Vermittlung bei der Ausrufung eines Waffenstillstandes mitgeholfen hat – wenn dieser auch später leider nicht eingehalten werden konnte – sowie in der Aktion des UN-Sicherheitsrates, der in New York mit der Diskussion einer Nahostresolution begonnen hat. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass die arabische Forderung nach Entsendung internationaler Beobachter nach Palästina eine Mehrheit erhält. Aber UN-Generalsekretär Kofi Annan drängt die entscheidenden Länder in der Welt, dabei zu helfen, die Verhandlungen wieder in Gang zu bringen.

Die russische Wochenzeitung Moskowskije Nowosti schreibt über die Geopolitik des Nahen Ostens: Natürlich kann die israelische Armee binnen Stunden die Westbank wieder besetzen und an den Jordan, die historische Grenze Israels, vorrücken. Doch was wird dann aus den zwei Millionen Palästinensern, die dort wohnen? Die israelischen Ultrarechten hegen den unerfüllbaren Traum, sie nach Jordanien „zu transferieren“ und dafür eine Kompensation zu zahlen. Oder soll man sie zu Bürgern Israels machen? Demografisch arbeitet die Zeit gegen Israel. In einigen Jahren würden die Palästinenser zusammen mit der einen Million israelischer Araber die Mehrheit im jüdischen Staat bilden. Einen Palästinenserstaat schaffen zu beiderseits annehmbaren Bedingungen? Das ist, wie das Leben beweist, zurzeit ebenfalls unrealistisch.

Über die bevorstehende Wiederaufnahme von Flügen der Concorde schreibt der Independent aus London: Die Concorde verursacht mehr Luftverschmutzung als jedes andere kommerzielle Flugzeug. Und wenn es um akustische Luftverschmutzung – Lärm – geht, dann ist sie für die Anwohner von Flughäfen eine der unpopulärsten Maschinen überhaupt. Gewiss, die Concorde ist ein Wunder der Technik – der 60er-Jahre allerdings. Seitdem ist viel passiert. Zeigen Sie noch stolz Ihre 60er-Jahre-Uhr her? Oder Ihren 60er Jahre-Taschenrechner? Oder Ihr Auto – außer im Museum? Warum dann aber ein Flugzeug? Die Concorde verpestet die Luft und ist unnötig. Wir haben sie nicht vermisst. Wir können weiter ohne sie auskommen.

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