piwik no script img

die anderen

Die französische Le Monde schreibt zur Frage, wer über Ussama Bin Laden zu Gericht sitzen sollte: Die Entscheidung von Bush, Mitglieder der Terrororganisation al-Qaida oder deren Komplizen im Fall einer Gefangennahme von einer US-Militärkommission aburteilen zu lassen, ist schockierend. 1998 waren über hundert Staaten übereingekommen, einen internationalen Gerichtshof zu schaffen, um über Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit zu urteilen. Die Herrschaft des Rechts darf nicht an den Grenzen der USA Halt machen. Präzedenzfälle existieren. Nichts spricht dagegen, dass nicht dasselbe für Bin Laden gelten sollte.

Der französische Figaro sieht veränderte Gewichte in der Weltpolitik: Nach dem 11. September hat Amerika seine Rolle als Champion gestärkt. Das Russland von Putin hat die Gelegenheit ergriffen, um sich an das westliche Lager anzuschließen und als neue politische Kraft des europäischen Kontinents in Erscheinung zu treten. China wurde ohne Protest in die Welthandelsorganisation aufgenommen und findet Anschluss an die Weltwirtschaft. Blair hat versucht, als Vorkämpfer Europas zu posieren, und Schröder, der gestern eine interne Krise überwunden hat, die er nicht verlieren konnte, will Deutschland als politische Kraft in den Vordergrund stellen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen