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die anderen

Die italienische Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore (Mailand) kommentiert die Lohnforderungen der IG Metall: Kanzler Schröder befindet sich deutlich in Schwierigkeiten. Er hat bereits zugegeben, dass sein Ziel, die Zahl der Arbeitslosen bis September 2002 auf 3,5 Millionen zu reduzieren, nicht erreichbar ist. Heute mehr als gestern benötigt er die Unterstützung der Gewerkschaften, um auf seine Wiederwahl zu hoffen. Deren Einfluss ist beeindruckend: 71,5 Prozent der SPD-Abgeordneten gehören einer Gewerkschaft an. Die Gewerkschaften werden ihre Forderungen reduzieren, doch es wird ihnen gelingen, Vorteile aus der politischen Lage zu ziehen.

Das österreichische Massenblatt Kurier schreibt zur so genannten K-Frage der Union: Der Spendenskandal hat Merkel an die Spitze der CDU getragen – als weithin sichtbares Unschuldslamm. Doch das Image als profilarme, führungsschwache und auch noch amtslose Frau aus dem Osten verfällt angesichts des dynamischen, kantigen und doch volksnahen Regierungschefs aus Bayern. Da Stoiber nun als Herausforderer für den Kanzler bereitsteht, soll das Lamm geopfert werden. Doch das macht keine Opfermiene. Die seltene Kombination Merkels aus eisernem Machtwillen und dauernder Führungsschwäche schafft der Union das nächste Existenzproblem.

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