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die anderen

Die französische Wirtschaftszeitung Le Tribune (Paris) schreibt über deutsche Verkrampfungen bei der Kirch-Pleite: Die Passivität Rupert Murdochs und Silvio Berlusconis angesichts des Debakels des bayrischen Milliardärs ist schon sonderbar. Man kann doch stark darauf wetten, dass sie nicht mit der Absicht bei Kirch eingestiegen sind, Nebenrollen zu spielen. Ihre deutschen Partner können das mühelos nachvollziehen. Deshalb beeilen sie sich, eine deutsche Lösung zusammenzuzimmern, um die Gruppe zu retten. Die Furcht vor einer ausländischen Vorherrschaft verkrampft unsere Nachbarn. Und die „Öffnung für Investoren“, wie sie der Bundeskanzler proklamiert hat, ist ein rein diplomatischer Reflex, denn Schröder schließt im gleichen Atemzug mit einer Handbewegung eine italienische Einmischung in die deutschen Medien aus. Und er will mit einem wachsamen Auge mögliche Aktivitäten Rupert Murdochs beobachten.

Zur ersten Runde der Parlamentswahlen in Ungarn schreibt die tschechische Zeitung Hospodářské noviny: Der Bund Junger Demokraten von Ministerpräsident Viktor Orbán hat es nicht einmal mit dem Ausspielen der nationalistischen Karte geschafft, eine eindeutige Mehrheit zu erringen. Orban ist ein talentierter junger Politiker. Sein Wunsch nach einer Wiederwahl könnte aber gerade dadurch zunichte gemacht werden, dass er seinen linken Konkurrenten allzu rechts überholen wollte. Ungewollt könnte er sich bald – wie der Slowake Mečiar und der Serbe Milošević – im „Klub der unannehmbaren Politiker“ wiederfinden. Aber ob nun mit Orbán oder ohne ihn: Die meisten Ungarn werden wohl auch so im sich vereinigenden Europa ihren Platz finden – wenn ihnen bewusst ist, dass es für sie besser ist, Europäer zu sein und nicht „nur“ Ungarn.

Die russische Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta (Moskau) kommentiert das gleichzeitige Stelldichein der Staatschefs Russlands und Chinas in Deutschland: So ergibt es sich, dass Deutschland in dieser Woche gleich zwei Mal Schauplatz zweier wichtiger Ereignisse wird, die in die Kategorie der großen Politik fallen. Zunächst traf Chinas Staatschef Jiang Zemin in Berlin ein. Und Dienstag wurde in Weimar der russische Präsident Wladimir Putin erwartet. Für Bundeskanzler Gerhard Schröder ergibt sich die einzigartige Gelegenheit, mit den Chefs der beiden wichtigen Staaten, die auch noch Mitglieder des UN- Weltsicherheitsrates sind, aktuelle internationale Probleme, unter ihnen die Eskalation in Nahost, zu erörtern.

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