die anderen:
Die Deister- und Weserzeitung aus Hameln meint zum Rücktritt des brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe: Warum hat Stolpe seinen Rücktritt gerade jetzt angekündigt, kurz vor der Bundestagswahl? Dem Ministerpräsidenten ist nach der Rüge des Staatsoberhaupts wohl der Geduldsfaden gerissen. Stolpe selbst hätte damals, bei jener Bundesratsabstimmung, lieber eine saubere Linie verfolgt (gespaltene Ansichten, also kein Ja), doch wurde er von Berlin her bestürmt, dem Gesetz unbedingt zum Durchbruch zu verhelfen. Und jetzt ist er der große, von Rau namentlich vorgeführte Sündenbock. Kurz: Man hat ihm übel mitgespielt.
Die Frankfurter Allgemeine meint zur Berufung von Friedrich Merz in das Wahlkampfteam von Unionskanzlerkandidat Stoiber: Auch bei einem Wahlsieg stünde nicht fest, dass Merz Finanzminister würde. Der Vorsitzende der Unionsfraktion hat zwar schon erahnen lassen, dass er bereit wäre. Doch würde Merz seine Machtstellung nur notgedrungen räumen – und für niemanden weniger gern als für Angela Merkel. Kämpfen wird Merz wohl nicht – es sei denn, Stoiber signalisierte ihm zumindest Neutralität. Frau Merkel wiederum hat bereits die gemeinsame Pressekonferenz genutzt, um Merz sogleich zum Finanzminister zu erklären.
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