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Archiv-Artikel

die anderen zur lage im irak angesichts der geplanten wahlen

Der konservative Daily Telegraph aus London schreibt: Trotz der Anwesenheit von rund 140.000 amerikanischen Soldaten und der Ausbildung von 100.000 nationalen Sicherheitskräften können Terroristen offensichtlich ungestraft bei vollem Tageslicht im Zentrum Bagdads morden. (…) Es wird argumentiert, besonders von den Sunniten, dass ein Mangel an Sicherheit keine freien und fairen Wahlen zulässt und sie deshalb verschoben werden sollten. (…) Es gibt keine Garantie, dass eine Verschiebung der Wahlen eine Verbesserung der Sicherheitslage nach sich zieht. Tatsächlich ist eher das Gegenteil wahrscheinlich. Die Terroristen würden durch den Erfolg (…) nur ermutigt.

Der Corriere della Sera aus Mailand meint: Man wird sehen, wie am 30. Januar die Wahlen im Irak ablaufen werden, bei der es um die Übergangsregierung Allawi geht. Diese macht, ungeachtet der Militärpräsenz der Alliierten, immer noch einen sehr verletzbaren Eindruck (…).

Bislang predigen die Imame der schiitischen Bevölkerungsmehrheit ihren Gläubigen: „Wer nicht zur Wahl geht, begeht eine moralische Sünde“, während auf Seiten der Sunniten im Gegenzug die diffuse Tendenz zur Wahlenthaltung oder zur Verschiebung des Urnengangs wächst. Wie das Ganze nun ausgehen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.