die anderen zur US-Präsidentschaftswahl im Schatten der Finanzkrise :
Der Tages-Anzeiger aus Zürich meint: Kaum je schien es für die Demokraten so einfach, ins Weiße Haus einzuziehen: Seit acht Jahren haust dort ein einmalig unpopulärer Republikaner, der einen inzwischen unpopulären Krieg führt. Und dazu ist nun eine Finanzkrise gekommen, die wahrlich historische Ausmaße hat. Ob Obama seinen Vorteil nutzen kann, bleibt jedoch fraglich. Gewann Bill Clinton als letzter Demokrat noch mit der simplen Maxime „Es geht um die Wirtschaft, Dummkopf“, kandidiert Obama in einem anderen Amerika. Diesem sind Homo-Ehe und Abtreibung heute genauso wichtig. Zudem ist Obamas Hautfarbe, obwohl tabuisiert, ein Thema.
Der Wiener Kurier schreibt: George W. Bush wird bald Vergangenheit sein. Auf seinen Nachfolger wartet die Herkules-Aufgabe, der amerikanischen „Can-do“-Gesinnung neuen Schub zu geben. Dafür wird es nicht genügen, den Irakkrieg zu gewinnen und die aktuelle Wirtschaftskrise abzufedern – an sich schon nicht gerade kleine Vorgaben –, sondern eine Entwicklung zu stoppen, die das Land seit drei Jahrzehnten ärmer macht. Denn wie sonst als ein Armutszeugnis für die größte Wirtschaftsmacht der Welt könnte man es sehen, wenn Millionen Menschen in den USA trotz Arbeit ihre Familie nicht ernähren und ihre Kinder nicht versichern können.