die anderen zum neuen bürgermeister von rom – einem postfaschisten :
In Paris schreibt Le Monde: Seit dem Sturz von Mussolini 1943 kamen alle römischen Bürgermeister aus dem „konstitutionellen Bogen“ – das heißt aus Parteien, die am Widerstand und an der Gründung der Republik 1946 beteiligt waren. Alemanno gehört dieser Familie nicht an. Er war Anführer der Jugendbewegung der (neofaschistischen) „Sozialen Bewegung Italiens“, in der sich jahrelang nostalgische Anhänger des Duce wiederfanden. (…) Mit der Wahl eines ehemaligen Neofaschisten an die Spitze Roms gelangt eine Ära der italienischen Geschichte an ihr Ende. Die Zeit nämlich, wo der Antifaschismus die politische Gesellschaft über alle Parteigrenzen hinweg zusammenschweißte.
In Madrid meint El País: Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Sturz von Mussolini feiert die postfaschistische Rechte in Rom ihr Comeback. Der Triumph von Silvio Berlusconi vor zwei Wochen bei den Parlamentswahlen hatte dem Lager der linken Mitte, das die italienische Hauptstadt seit 15 Jahren regiert hatte, einen schweren Schlag versetzt. Die Bürgermeisterwahl in Rom bedeutet eine Demütigung nicht nur für den Verlierer Francesco Rutelli, sondern auch für Walter Veltroni, den Chef der neuen Demokratischen Partei. Dessen Führung wird nach der jüngsten Schlappe in Frage gestellt. Die Wahl in Rom verschärft die Krise der italienischen Linken.