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Archiv-Artikel

die anderen zum nahverkehrsverbund berlin–hamburg

Die Hamburger Morgenpost kommentiert den Vorstoß des Hamburger Bürgermeisters Ole von Beust für eine Transrapid-Strecke Berlin–Hamburg: Da reibt man sich verwundert die Augen: Ole von Beust möchte allen Ernstes den Plan zum Bau einer Magnetschwebebahn von Hamburg nach Berlin wieder auferstehen lassen. Ganz so, als wäre der Transrapid 1999 nur an Technologiefeindlichkeit gescheitert. Die Wahrheit ist nüchterner: Es ist klar, die „Referenzstrecke“ wäre mit Sicherheit ein Milliardengrab. So bedeutend Berlin und Hamburg als Städte sind, insgesamt leben einfach zu wenig Menschen im Norden Deutschlands. Als man den Transrapid plante, glaubte man noch an ein Wachsen des Ballungsraums Berlin auf mindestens acht Millionen Menschen. Jetzt wird gerade mal von halb so vielen ausgegangen. Auch in Hamburg wächst die Bevölkerung nicht. Um die Städteachse zu beleben, ist also eine 95-Minuten-ICE-Verbindung, die in ein europäisches Bahnnetz integriert ist, allemal besser. Sie nützt auch den Nachbarn in Schleswig-Holstein, die keine Lust haben, ihre Wälder und Auen für Betonstelzen wie in Schanghai zu opfern. Bürgermeister von Beust ist also entweder ein Träumer oder ein Wichtigtuer, oder er denkt an ein Gegengeschäft. Nur: Welches, das bleibt sein Geheimnis.