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Archiv-Artikel

die anderen zum Jahrestag der deutschen einheit

Die römische Zeitung Il Messaggero schreibt: Deutschland ist nach wie vor tief gespalten. Der Osten Deutschlands erscheint immer mehr wie eine Art „deutscher Mezzogiorno“ mit einer mehr als doppelt so hohen Arbeitslosigkeit wie im wohlhabenderen Westen. Seit dem Fall der Mauer sind zweieinhalb Millionen Ostdeutsche auf der Suche nach einem Arbeitsplatz in den Westen gegangen. Wird es eine Kanzlerin aus dem Osten schaffen, dieses Ausbluten zu stoppen und ihren Mitbürgern eine bessere Zukunft zu bieten? Diese Frage ist völlig offen, und das nicht nur, weil es noch unklar ist, ob Angela Merkel in einer Position sein wird, ihre Pläne in die Tat umzusetzen.

Die Pariser Zeitung La Tribune meint: 15 Jahre nach der Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik sieht die wirtschaftliche Bilanz nicht rosig aus. Dies liegt wesentlich an der sehr symbolträchtigen Entscheidung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl, einen Großteil der Ostmark 1:1 in D-Mark zu tauschen. Die künftige Regierung wird neuen Schwung brauchen, um aus der Sackgasse zu kommen. Vor allem muss sie einer Bevölkerung wieder Mut machen, die sich einer gewissen DDR-Nostalgie hingibt. Und die sich in die Wahl der neokommunistischen PDS flüchtet, die ihre Position als zweitgrößte Partei der neuen Länder bestätigt hat, gleich hinter der SPD.