die anderen zu wahlen und eu-truppen im kongo :
Kongos wichtigste Tageszeitung Le Potentiel warnt, dass die internationale Gemeinschaft mit ihrer Debatte um Militäreinsätze zu den geplanten Wahlen die wirklichen Probleme verkennt:
Jetzt muss es gesagt werden. Der Westen sorgt sich nicht um die Nach-Wahl-Ära im Kongo. Alle Alarmzeichen stehen auf rot. Die sich abzeichnende Entgleisung des Prozesses, wegen des Boykotts gewisser obskurer Kräfte, ist ein eindeutiges Anzeichen der Apokalypse. Mit gutem Willen könnte diese vermieden werden – wenn alle interessierten Parteien ernsthaft den Konsens suchen, dessen Notwendigkeit der Großteil der politischen Klasse und die gesamte Gesellschaft spüren. Statt sich dieser Suche zu widmen, drängen die internationalen Partner, die die Wahlen finanzieren, die Kongolesen aber leider in eine Sackgasse. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht keine Einigkeit über die Organisation und den Ablauf dieser Wahlen. In diesem Klima werden die Wahlen ihr Ziel – nämlich die Lösung der Legitimitätskrise im Kongo – verfehlen. Man darf daraus schließen, dass der Westen Wahlen um ihrer selbst willen möchte, mehr nicht. Woher kommt diese bewusste Weigerung, den Kongolesen dabei zu helfen, alle Hürden aus dem Weg zu räumen, die das Wahlfest stören könnten? Warum spricht man von Gewalteinsätzen, statt die Geburt eines Klimas des Vertrauens zu favorisieren?