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Archiv-Artikel

die anderen zu george w. bush:

Der Londoner Guardian meint: Wenn Amerika seine Feinde besiegt, sagt der US-Präsident, hinterlässt es keine Besatzungsarmeen, sondern Demokratie. Früher hat es geheißen, die Kultur Deutschlands sei unfähig, demokratische Werte aufrechtzuerhalten. Doch da irrt Bush. Das deutsche Wahlrecht datiert zurück auf das Jahr 1849 – als in Bushs Land noch die Sklaverei erlaubt war. Abgesehen davon besteht kein Zweifel, wer die jüngste Wahl in Deutschland gewonnen hat, was mehr ist, als über die Vorgänge gesagt werden kann, die Bush ins Amt gebracht haben. Ein bisschen historische Bescheidenheit könnte dem Präsidenten nicht schaden.

Die Tageszeitung Kommersant aus Moskau kommentiert: Und es musste in den Vereinigten Staaten erst ein echter Macho an die Macht kommen, um die ganze Krise des internationalen Rechtssystems aufzudecken. Ja, der amerikanische Präsident George W. Bush ist grob, ungeschliffen und bäuerisch – alles in allem hat er all die Qualitäten, die in dem amerikanischen Begriff des redneck enthalten sind. Doch im Gegensatz zu seinem unmittelbaren Amtsvorgänger Bill Clinton und auch zu seinem weitaus raffinierteren Vater weiß er sehr wohl, was er will. Und vermutlich wird er die Ziele auch erreichen, die er sich gesteckt hat.