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Archiv-Artikel

die anderen zu den kämpfen im irak

Der britische Guardian kommentiert das Vorgehen der USA in Nadschaf: Ob US-Soldaten nun 300 oder 30 in Nadschaf getötet haben – glaubt irgendjemand, dass es sich bei allen um bewaffnete Aufständische gehandelt hat? Und dies ist noch Welten entfernt von der unbekannten Anzahl Verletzter, der Blockierung von Fluchtwegen für die, die fliehen wollen, und dem Nichtvorhandensein von Elektrizität und Telefonverbindungen. Wenn die Übergangsregierung und ihre Unterstützer noch die Hoffnung haben, Fortschritte zu erzielen, dann müssen sie die Realitäten einer zutiefst gespaltenen irakischen Gesellschaft anerkennen, die nicht mit militärischen Offensiven zu ändern ist.

Die russische Tageszeitung Kommersant schreibt zum selben Thema: Wie sich jetzt herausstellt, ist der bewaffnete Kampf der Schiiten nicht nur gegen die Präsenz der Amerikaner gerichtet. Der Widerstand konzentriert sich längst nicht mehr nur auf das Ziel, dass Iraker im eigenen Land die Herrschaft übernehmen. Das Land hat wieder eine irakische Regierung, doch ein nationaler Frieden ist noch immer nicht in Sicht. Die Kämpfe werden von einer anderen Frage geprägt: Wer wird das Land nicht nur heute, sondern auf lange Sicht kontrollieren? Eine Antwort darauf versuchen die Gegner in der umkämpften Stadt Nadschaf zu geben.