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Archiv-Artikel

die anderen zu den erwartungen an eine zweite amtszeit von george w. bush

Der Wiener Kurier schreibt zur Lage im Irak: Die Ungarn ziehen ab. Die Tschechen wollen abziehen. Die Spanier sind schon abgezogen. Auch der Chef eines US-Sicherheitsunternehmens will nicht mehr: Das Leben im Irak sei wie „russisches Roulette“. Wer kann, verlässt den Irak. Die Iraker können nicht. Die amerikanischen und britischen Soldaten und Soldatinnen können auch nicht. Die US-Armee bereitet offenbar den Sturm auf Falludscha vor. Dass George W. Bush durch seinen dilettantischen Krieg die Welt sicherer gemacht habe, ist ein schlechter Scherz, über den niemand lacht. Auch die Mehrheit der US-Wähler hat nicht gelacht, sondern Bush zum Dank im Amt bestätigt.

Die Neue Zürcher Zeitung schreibt zur US-Außenpolitik: Die Außenpolitik wird weiterhin Bush prägen. Ein schneller Abzug aus dem Irak war für ihn nie eine Option und wird es auch künftig nicht sein. Paris und Berlin werden mit Washington weiterhin Schwierigkeiten haben, vor allem deswegen, weil das globale Machtgefälle sich weiter zuungunsten der Europäer verändern wird. Der wiedergewählte und vom Zwang einer Wiederwahl befreite Präsident hat andere Prioritäten, als auf Frankreich und Deutschland zuzugehen, die Bush nur wenig zu bieten haben. Europa als Ganzes bleibt mehr auf die Amerikaner angewiesen als umgekehrt.