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Archiv-Artikel

die anderen zu Berlusconis Gerangel um den Wahlausgang in Italien

In Rom findet La Repubblica: Es gab keinerlei Wahlbetrug. Es handelte sich nur um eine zynische Farce, die ein Mann, der nicht verlieren kann, am Tisch seiner Privatresidenz ausgearbeitet hat. Es gibt kein zweifelhaftes oder unsicheres Ergebnis. Es gibt kein Paket mit Stimmzetteln, die – wenn sie jemand anderem zugeteilt würden – den Sieg von Mitte-links und Romano Prodi noch einmal umkehren könnte. Jetzt bleibt nur noch zu wünschen, dass Silvio Berlusconi an diesem Punkt mit seinen anmaßenden kindischen Launen aufhört. Er sollte das Maß eines korrekten institutionellen Verhaltens wiederfinden und die Pflicht verspüren, öffentlich seine Niederlage einzugestehen.

In der Schweiz meint die Basler Zeitung zum gleichen Thema: Die Zeit der Monarchie ist zu Ende. Jetzt müssen alle helfen, Italien auf den Weg zu demokratischer Normalität zu bringen. Die knappen Mehrheitsverhältnisse sind dabei kein Hindernis. Sie sollten dazu führen, dass sich die einen wie die anderen sehr anstrengen: dass sich die neue Mehrheit nicht auf die faule Haut legt und wie früher Machtmissbrauch etwa im staatlichen RAI-Fernsehen probiert. Und auf der anderen Seite, dass sich die neue Minderheit nicht mit Obstruktion die Zeit vertreibt. Beides kann Italien in seiner ungewöhnlich kritischen Situation nicht aushalten.