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Archiv-Artikel

die anderen über washingtons neuestes atomstreit-angebot an teheran

Nesawissimaja Gaseta aus Moskau meint: Die Antwort des Irans auf das Angebot der fünf UNO-Veto-Nationen und Deutschlands wird zum G-8-Gipfel erwartet. Die USA zeigten sich bereit, dem Iran die beispiellosen Konzessionen einzuräumen. Doch die Amerikaner versuchen weiterhin, Moskau gegen das iranische Atomprogramm einzustimmen. Was Washington jetzt braucht, ist ein isolierter Iran, der auf den Druck von außen nachgiebiger reagiert.

Vjesnik aus Zagreb kommentiert: Die ganze Iran-Geschichte bekommt endlich einen realeren Rahmen. Nachdem monatelang von beiden Seiten Drohungen ausgetauscht wurden, kommt offensichtlich die Zeit einer gewissen Besonnenheit. Es scheint so, als ob man hüben wie drüben um Beruhigung bemüht sei. In Wirklichkeit bedeutet der Iran weder für die USA noch für die EU eine wirkliche Gefahr.

Rzeczpospolita aus Warschau vermutet: Die Vereinigten Staaten lassen sich auf diesen Kompromiss ein, weil eine militärische Konfliktlösung für sie äußerst kostspielig und politisch riskant wäre. Die Zugeständnisse Washingtons erlauben es dem Ajatollah-Regime, sich ohne Gesichtsverlust gegenüber der nationalistisch geprägten öffentlichen Meinung im eigenen Land mit dem Westen zu verständigen.