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Archiv-Artikel

die anderen über tony blairs politische zukunft

Der Vjesnik aus Zagreb kommentiert die Kommunalwahlen in Großbritannien: Niemals zuvor haben die Liberaldemokraten mehr Stimmen bekommen als Labour. Kein Wunder, dass das Lächeln auf dem Gesicht von Premier Tony Blair verschwunden ist. Er begreift langsam, dass er nicht mehr der Politiker ist, dem die Wähler vertrauen. Es ist eine Eigenart der Europawahlen, dass dort oft die populärsten Politiker bestraft werden, wenn sie ihr Volk verraten. Tony Blair hat maßlos die USA und ihren Präsidenten, George W. Bush, unterstützt, ohne an die Interessen des eigenen Landes zu denken. Diese Wahlen waren vielleicht der Anfang von seinem endgültigen politischen Ende.

Die Financial Times aus London fasst zusammen: Die Wut des Wahlvolkes auf die New-Labour-Regierung unter Tony Blair mag vorhersehbar gewesen sein – aber die Tatsache, dass die Labour-Party bei der Abstimmung letztlich hinter den Konservativen und den Liberaldemokraten auf Platz drei landete, kommt einer Demütigung des Premiers und der Partei gleich. Der Krieg im Irak war ein wichtiger Faktor bei dieser Revolte der Wähler. Die Kommunalwahlen sind zwar kein verlässlicher Maßstab für Parlamentswahlen. Aber Blair kann sich trotzdem nicht freuen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass er für seine Partei nicht mehr der Sieger ist, der er einmal war.