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Archiv-Artikel

die anderen über terror und antisemitismus, bush und blair

Nach den Anschlägen auf die Synagogen in Istanbul und eine Schule in Frankreich meint die NZZ am Sonntag: Während Europas Politiker (so) um die Ausgewogenheit der Berichte streiten, wachsen in der trostlosen Realität der europäischen Vorstädte Biotope heran, die einst dem islamischen Terror als Schwimmbecken dienen könnten. Noch werden in den Pariser Banlieues erst Schulen angezündet und Steine gegen Synagogen geworfen. Die verwahrlosten Immigrantenkinder in ihren verwahrlosten Betonwüsten aber benützen schon ein Schimpfwort, von dem man glaubte, es werde es in Europa nie wieder geben: „feuj“, eine Verballhornung von „juif“ – Jude.

Die britische Zeitung The Independent on Sunday kommentiert: Bush und Blair wären gut beraten, die vereinfachende Sprache zu vermeiden, mit der sie die Welt in „Terroristen“ und Anhänger der Freiheit einteilen. Die Terroristen sind böse, ja, und ihre Verbrechen sind empörend. Aber es gibt Gründe dafür, warum sie unterstützt werden und in einigen Teilen der Welt einen großen Anhang haben. Es wird keinen großen Endsieg geben, nur die Hoffnung darauf, dass seine Ausbreitung aufgehalten werden kann. Diese Hoffnung würde zunehmen, wenn Bush und Blair eine subtilere Sicht der Herausforderung, der sie sich gegenübersehen, unter Beweis stellen würden.