die anderen über streikfördernde Franzosen und näherrückende Amerikaner :
Die Pariser Libération zu Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die die französischen Regierung nach Massenprotesten und unter dem Druck des anstehenden Referendums über die EU-Verfassung nun akzeptiert: Die Kehrtwende der Regierung, die heute Geldschränke öffnen will, von denen sie gestern noch schwor, sie seien leer, wird all jenen Gewerkschaftern – und das sind viele – Recht geben, die glauben, dass Verhandlungen mit kühlem Kopf nichts bringen und dass der soziale Dialog nur ein unnützes Spielchen ist, wenn sie nicht mit geladenen Pistolen am Verhandlungstisch erscheinen. Die Gleichen, die gegen Streik-Kultur wetterten, tun in Wirklichkeit alles, um Streiks unvermeidlich zu machen.
Die russische Tageszeitung Nowyje Iswestija kommentiert die Kehrtwende der US-Führung im Atomstreit mit dem Iran: Nüchtern betrachtet sind die USA keineswegs von ihrer Haltung gegenüber dem iranischen Atomprogramm abgerückt. Doch zugleich wandelt sich die Politik Washingtons. Allerdings nicht im Verhältnis zur „Achse des Bösen“, auf der Iran neben Nordkorea und Kuba einen Ehrenplatz einnimmt. Vielmehr ändert sich die US-Politik gegenüber Europa. Die jüngsten Äußerungen von Bush und Rice sind ein Entgegenkommen und ein Versuch der Versöhnung mit den alten Verbündeten Frankreich und Deutschland.