die anderen über staatliche kinderbetreuung und faruk sens abgang :
Der Berliner Tagesspiegel meint: Dass viel mehr Eltern als früher als Erzieher ausfallen, ist inzwischen unbestritten. Dass der Staat darauf angemessen reagiert, wird oft behauptet, darf aber bezweifelt werden. Sonst könnte es nicht geschehen, dass in Brandenburg ein Kind nach richterlicher Überzeugung aus der Familie genommen werden muss, der Landkreis aber kein Geld für einen Heimplatz hat. Sonst könnte es nicht geschehen, dass Therapien und Betreuung junger Menschen aus Finanznot ausfallen. Und schon gar nicht, dass Jugend- oder Familienrichter nicht nach den Notwendigkeiten urteilen, sondern nach der Kassenlage der jeweiligen Kommunen.
Essens Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung meint: Halten wir fest: Es war Sens verfinstertes Deutschlandbild, das ihn für […] das Türkei-Zentrum untragbar machte. Für ein anderes Vorhaben mit deutscher Beteiligung und Teilfinanzierung, eben der Uni, ist das seltsamerweise aber kein Problem. Logik? Nun, einen Kuhhandel muss man wohl nicht verstehen, nur seufzend ertragen. Sen betrachtete Migranten vorwiegend als Opfer einer sie diskriminierenden Mehrheitsgesellschaft. Diese einseitige Sicht, die mit Sens Wort von den ‚neuen Juden Europas‘ ins Paranoide taumelte, befördert das Einmauern in Selbstmitleid und Passivität – ein Integrationshemmnis erster Güte.