die anderen über schröders krise und kanzler clement:
Zur politischen und wirtschaftlichen Lage in Deutschland schreibt die konservative spanische Zeitung ABC aus Madrid: Es herrscht Stagnation, und die Perspektiven werden immer düsterer. Deutschland weiß keine Antwort auf seine ökonomischen Probleme, zu denen vor allem die Integration der früheren DDR-Wirtschaft gehört. Die neue und alte Bundesregierung hat sich überraschend schnell zerschlissen. Wenige Wochen nach dem Amtsantritt wirkt sie verbraucht und unfähig, einen Aufschwung in die Wege zu leiten. Die Krise ist für das übrige Europa von entscheidender Bedeutung, denn Deutschland macht ein Drittel der Wirtschaftskraft der EU aus.
Zur Lage der Regierung in Berlin schreibt die römische Zeitung Il Messaggero: Seit Tagen wird der Kanzler, der sichtbar unter Druck und nervös ist, immer einsamer. Vergeblich versucht er, Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen. Tatsächlich scheint seine Autorität immer mehr beschädigt, im Land wie in der Partei. Der Augenblick der Wahrheit aber könnte bei den Wahlen in Hessen und Niedersachsen am 2. Februar kommen. Wenn es, wie die Umfragen dies voraussagen, ein Massaker für die SPD gibt, könnte die Stunde der Großen Koalition zwischen SPD und CDU schlagen. Mit einem neuen Kanzler: Wolfgang Clement.
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