die anderen über saddam vor gericht: :
Zum Prozess gegen den ehemaligen irakischen Diktator Saddam Hussein schreibt Rzeczpospolita aus Warschau: Tyrannen und Diktatoren, die ihr eigenes Volk Jahre lang mordeten und quälten, können nicht länger ruhig schlafen. Ein weiterer von ihnen, Saddam Hussein, steht vor Gericht. Das wird kein einfacher Prozess. Es ist jedoch gut, dass er begann und dass er im Irak stattfindet. Denn für die Iraker ist wichtig, dass sie die Verbrechen des gestürzten Regimes kennen lernen. Dass sie einfach hören, was ein Verbrechen ist. Dass mit dem System, an dem viele von ihnen in irgendeiner Weise beteiligt waren, abgerechnet wird. Der Irak braucht eine moralische Säuberung.
Der Londoner Daily Telegraph schreibt: Saddam kann sich nur dann nicht mit dem Hinweis auf Pflichten eines Staatschefs verteidigen, wenn es der Anklage zu demonstrieren gelingt, dass Tötungen ohne Begründung mit Widerstand erfolgten oder dass nachweislich Unschuldige getötet wurden oder dass Todesfälle durch unverblümte Grausamkeiten erfolgten. 1945 waren die Alliierten bei der Vorbereitung der Anklage für die Nürnberger Prozesse angesichts der Schwierigkeit, Hitler vor Gericht zu bringen, zur Schaffung einer völlig neuen juristischen Körperschaft gezwungen. Es war für sie eine große Erleichterung, als die Nachricht von seinem Selbstmord kam.