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Archiv-Artikel

die anderen über nordkorea und ruanda

Die Moskauer Tageszeitung Iswestija analysiert die Nordkorea-Politik der USA:

Von einem Nichtangriffspakt will die Administration von Präsident George W. Bush nichts nichts wissen – der Senat würde ihn nie ratifizieren. Auch in die Frage von Wirtschaftshilfen für Nordkorea wollen die USA nicht offen einsteigen. Nur in der Presse gibt es Andeutungen über eine mögliche Belohnung für ein Wohlverhalten Pjöngjangs. Die Amerikaner sind überzeugt, dass die Zeit für sie arbeitet, weil die wirtschaftliche Krise in Nordkorea immer mehr zur Katastrophe wird. Das schränkt den Handlungsspielraum für Kim Jong Il ein.

Die Wiener Tageszeitung Der Standard kommentiert das Wahlergebnis in Ruanda: Ruandas alter und neuer Präsidenten Paul Kagame ist kein glühender Demokrat, sondern ein Diktator, der wählen lässt. Doch diese Kriterien greifen in Ruanda zu kurz. Denn Kagame garantiert Frieden im Land, in dem 1994 der schnellste Völkermord der Gegenwart stattfand. Doch er exportierte Krieg in sein Nachbarland, marschierte im Kongo ein und besetzte an Bodenschätzen reiche Regionen. Diese Einnahmen sicherten zwar den Aufschwung in Ruanda, aber der Krieg im Kongo kostete bisher rund drei Millionen Menschen das Leben. Kagame hat das in Kauf genommen.