die anderen über lösegeldzahlungen: :
Zu den Spekulationen über Lösegeldzahlungen für die Journalistin Giuliana Sgrena schreibt der römische Il Messaggero: Zwei Umstände belegen die Entscheidung, Lösegeld zu zahlen, mit negativen Konsequenzen. Der erste betrifft die Verwendung der aus der Erpressung eingenommenen Gelder. Diese werden benutzt, um neue terroristische Aktionen durchzuführen. Der zweite betrifft die Tatsache, dass Frankreich und Italien die einzigen Länder sind, die noch Lösegeld für ihre entführten Mitbürger zahlen. Von der Wechselbeziehung dieser beiden Tatsachen rührt es her, dass unsere Linie von den anderen im Irak engagierten Ländern alles andere als positiv gesehen wird.
La Repubblica meint: Wir wollen die Wahrheit über den Beschuss durch die Alliierten in Bagdad wissen. Aber hinter der Leidenschaft, mit der wir seit jenem Abend darüber diskutieren, wie sich die Dinge zugetragen haben, scheint noch etwas anderes zu stecken. Es scheint, als wolle man dadurch den Schmerz betäuben – und einer noch quälenderen Frage ausweichen. Wenn wir uns dazu verleiten lassen, uns einen vorsätzlichen Angriff auf eine Journalistin vorzustellen, die zu viel wusste, dann geben wir damit vielleicht auch dem tiefen Wunsch statt, die unerträgliche Unsinnigkeit und schmerzende Grundlosigkeit der Tragödie so weit wie möglich von uns fern zu halten.