die anderen über liberia, bivis und uhus :
Zur geplanten Machtübergabe in Liberia meint die Neue Zürcher Zeitung am Sonntag: Die in- und ausländischen Beamten, Militärs und geistlichen Würdenträger, die einen solchen Übergang verhandeln, müssen viel Geschick entwickeln in einer explosiven Stimmung, in der die vom Ende ihrer Karriere bedrohten Existenzen jederzeit losschlagen können: Sie müssen den Vertretern der alten Macht und der Sicherheitsdienste, welche die Bevölkerung schrecken, den Eindruck vermitteln, auch sie hätten eine Zukunft in einem neuen System. Gleichzeitig muss beim Volk der Eindruck vermieden werden, die Kooperation zwecks Machtablösung habe vielmehr mit Kollaboration zu tun, mit dem Aushandeln eines möglichst kommoden Arrangements für die untergehende Macht. Wie schwierig so etwas ist, war bei Pinochets Abgang in Chile ebenso zu beobachten wie bei de Klerks Machtübergabe in Südafrika oder dem Ende Milošević’ in Serbien.
Die Berliner B.Z. am Sonntag kommentiert den Generationenkonflikt: Wir frönen einem bizarren Jugendlichkeitswahn, teilen die Menschen in zwei Kategorien ein: „Bivis“ und „Uhus“ – „bis vierzig“ und „unter hundert“. Die einen sind angeblich die Generation Zukunft, die anderen gelten als reif zum Aussortieren. Können 18 oder 25 Jahre alte Abgeordnete, die außer Schule und Universität noch nichts vom Leben gesehen haben, wirklich etwas beitragen zur Weiterentwicklung dieses Landes?