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Archiv-Artikel

die anderen über kosovo und auschwitz

Die liberale Tageszeitung Politiken aus Kopenhagen meint zur Kriegsgefahr im Kosovo: Man kann die vielen Probleme des Kosovo nur lösen, wenn die Bevölkerung selbst die Verantwortung für ihre eigene Zukunft übernimmt. Aber die internationale Gemeinschaft verweigert der Provinz einen Platz auf der internationalen Tagesordnung. Die derzeitige diplomatische Sackgasse wird getragen von Rücksichtnahme auf serbischen Nationalismus und russische Prestigesucht. Generelle außenpolitische Schlafmützigkeit ist eine weitere Ursache. Wenn nicht bald jemand den Teufelskreis durchbricht, wird es ohne jede Not bald wieder Blutvergießen auf dem Balkan geben.

Die unabhängige Tageszeitung Le Monde aus Paris meint zu den zahlreichen Auschwitz-Gedenkfeiern: 60 Jahre danach gibt es immer weniger direkte Zeitzeugen. Und die zehn Jahre zwischen den Gedenkfeiern zu den Jahrestagen machen die Aufgabe nur noch dringlicher, die Erinnerungen an diese Zeit weiterzugeben. Mehreren europäischen Ländern ist in den vergangenen Jahren klar geworden, wie wenig die jungen Generationen über die Judenvernichtung wissen. Einige Länder haben auch mit verschiedenen Formen eines wieder verstärkten Antisemitismus und Rassismus zu kämpfen, was die Aufgabe, sich an diese Zeit zu erinnern, eindringlich unterstreicht.