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Archiv-Artikel

die anderen über kirgisien und deutschland

Zu den Unruhen in Kirgisien schreibt die Moskauer Tageszeitung Iswestija: Werden die Ereignisse dem georgisch-ukrainischen Drehbuch folgen und wird die Macht heute oder morgen an die Tulpen-Revolutionäre fallen? Der grundlegende Unterschied der Lage in Kirgisien zu Georgien oder der Ukraine ist, dass Akajew die Hauptstadt kontrolliert. Zwar fiel Tiflis von Eduard Schewardnadse ab und Kiew wandte sich gegen Leonid Kutschma, doch Bischkek ist weiterhin eine Hochburg der Regierung.

Zur Unruhe hat die rot-grüne Koalition in Deutschland Anlass, meint die Madrider Zeitung El País: Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine rot-grüne Regierung könnten in einen Prozess des Niedergangs getreten sein, der nicht mehr umkehrbar ist. Mit dem Ende der Regierung von SPD und Grünen in Schleswig-Holstein und einer sich abzeichnenden Niederlage in Nordrhein-Westfalen steht der Kanzler ohne Unterstützung da. Der Bundesrat macht ihm das Regieren praktisch unmöglich. Der Rückschlag kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die Berliner Regierung ohnehin äußerst geschwächt ist. Außenminister Joschka Fischer, bisher die populärste Figur im Kabinett, ist durch die Visa-Affäre schwer angeschlagen. Die Arbeitslosigkeit steigt unaufhörlich, in der Bevölkerung macht sich Resignation breit.